Blitzvorauslösung

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Gestern besuchte ich ein Open Air Konzert. Ohne Kamera nutzte ich die Gelegenheit, Profis bei der Arbeit zu beobachten. Diese Beobachtungen haben mich zu ein paar – nicht ganz ernst gemeinten – Gedanken über das indirekte Blitzlicht im Freien veranlasst.

Direktes Blitzlicht – insbesondere mittels eines aufgesteckten Blitzes – ergibt harte Schatten und unter Umständen die gefürchteten roten Augen. Auf die Nachteile will ich nicht näher eingehen, sondern auf die Abhilfe: Indirektes Blitzen.

Wenn man keine Möglichkeit hat mit großen Softboxen zu arbeiten und entfesselt zu blitzen, sollte man das Licht indirekt auf das zu fotografierende Objekt richten, indem man den Blitzkopf auf eine reflektierende Fläche in der Nähe richtet. Eine weiße Decke oder Wand sind hier hilfreich, aber auch schwarze Wände oder Decken einer Bühne halten einen wahren Profi nicht davon ab indirekt zu blitzen. Da das Licht die Farbe der reflektierenden Objekte annimmt, sind farbige Wände in der Regel ungeeignet. Schwarz ist jedoch nur ein sehr dunkles Weiß, daher führen schwarze Flächen nicht zu Farbverfälschungen.

Sind im Freien keine geeigneten Wände vorhanden, so empfiehlt es sich, das Blitzgerät nach oben gegen die Wolkendecke zu richten. Bei wolkenlosem Himmel bieten sich Sonne, Mond und Sterne als großflächige Reflektoren an. Während der Abstand zu den Wolken noch vernachlässigbar ist, muss bei Sonne, Mond und Sternen die Lichtgeschwindigkeit und der Abstand Kamera – Reflektor – Objekt berücksichtigt werden. Entscheidend für gute Bilder ist hier, dass die Kamera über eine entsprechende Blitzvorauslösung, ähnlich der Spiegelvorauslösung, verfügt. Die einstellbaren Zeiten sollten hierbei von mindesten drei Sekunden (Mond) bis über 15 Minuten (Sonne) reichen und auf eine 1/1000 Sekunde genau einzustellen sein. Profi-Modelle erlauben eine Blitzvorauslösung bis zu mehreren Jahren, um zum Beispiel das besonders weiche Licht des Alpha-Centauri nutzen zu können. Ein Flash-Move-Shoot-Calculator (FMSC) erlaubt es dem Fotografen zwischen der Blitzvorauslösung und der anschließenden Aufnahme den Ort zu wechseln und andere Objekte zu fotografieren und erinnert ihn rechtzeitig akustisch an die bevorstehenden Auslösung.

Verfügt die Kamera nicht über dieses „Feature“ und sind reflektierende Flächen zu weit entfernt, behilft sich der Profi beim beim indirekten Blitzen im Freien indem er zusätzlich einen Diffusor verwendet und sich die großvolumige Leerraumreflexion für extrem weiches Licht zu Nutze macht. Nur sehr geübten Betrachtern wird der feine Qualitätsunterschied zum weichen Licht des Alpha-Centauri auffallen.

Schönes Wochenende

2 Kommentare

    1. Wohl wahr! Mich wundert, dass es bisher niemand bemerkt hat. 260 Tage warten hätte keinen Spaß gemacht. Dann hätte es ja jeder gleich gemerkt.

      Aber wenn wundert es, es gibt immer wieder Fotografen, die genau so arbeiten.

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