Baustamm am Wegesrand

Wo geht´s zum nächsten Barfußpfad?

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Letztes Jahr habe ich die ausgiebig Sportmöglichkeiten in meiner Dienststelle in Bonn genutzt. Ellipsen-Trainer, Fahrrad für die Arme und einen Heimtrainer. Zu Weihnachten und über den Jahreswechsel ist mein sportlicher Ehrgeiz eingeschlafen. Eine Erkältung im Februar war eine willkommene Entschuldigung nicht wieder anzufangen. Ab April verrichte ich meinen Dienst in Rheinbach, nach Ostern muss ich mir eine neue sportliche Betätigung suchen. Nur morgens und abends mit dem Fahrrad zum Dienst zu fahren, wird nicht reichen. Zurück zu den Anfängen von 2005 und 2006?

Als ich vor fast 13 Jahren nach Rheinbach kam, bin ich zwei-, dreimal die Woche bis zu zwei Stunden durch den Rheinbacher Stadtwald gelaufen. Laufen: Die Sportart, die keine aufwändige Infrastruktur, Planung und Geräte benötigt.

Barfuß laufen?

Keine Planung? Asphalt der Rheinbacher Straßen ist rau und beansprucht die Sohlen beim Gehen; das habe ich letztes Wochenende erneut gelernt. Die asphaltierten Feld- und geschotterten Waldwege übertreffen jede Straße in der Innenstadt. 40.000 Schritte in drei Tagen über Rheinbacher Straßen schleifen die Hornhaut dünn, meine Sohlen werden empfindlicher. Also:

Wo geht’s hier zum nächsten Barfußpfad?

Laufweg
Laufweg
Auf Facebook habe ich geschrieben, dass alle Wege Barfußwege sind. Aber: Nicht alle Wege sind gut zu laufen. Hinter unserem Haus im Weilerfeld fließt der Eulenbach. Am Bach entlang schlängelt sich mehr oder weniger ein Weg oder Trampelpfad. Zwar bin ich letztes Jahr den Weg einmal barfüßig spazieren gegangen, doch frage ich mich, wie ist er zu laufen? Schnell zu laufen.

Sportzeug an und los geht’s! Schuhe habe ich nicht an.

Die ersten 400 Meter führen mich ums Regenauffangbecken über nieder getrampelte Wiesen. Dies ist ein „natürlicher“ Trampelpfad der Kinder und Hundebesitzer. Der weiche, feuchte Boden und das Gras dämpfen den Auftritt meiner Füße zusätzlich zum Auftritt mit dem Ballen. Über von Kindern verlegte Holzbrett geht es das erste Mal über den Eulenbach. Für die nächste Überquerung nutze ich zwei Steine. Warum trete ich nicht in den Bach? Barfüßig werden Schuhe nicht nass. Schrecken die Steine im Bach mich ab oder ist es Gewohnheit.

Zwei, drei Mal piekt etwas in meinen großen Zeh oder meine Fußsohle. Dornen landen auf den ersten 400 Metern in der Hornhaut meiner Füße, keine große Sache. Kurz halten, Dorn raus ziehen und weiter geht es. Zu Hause werde ich die Stellen begutachten.

Am ehemaligen Sportplatz des Vinzenz-Pallotti-Kolleg führt mich mein Weg die nächsten 300 Meter weiter auf einem unbefestigten, geschotterten Feldweg, der fünf bis zehn Meter neben dem Bach verläuft. Hier liegt der der eine oder andere Schotterstein, den es zu vermeiden gilt. Ein fester Tritt mit der Ferse auf einen Schotterstein ist meist schmerzhaft. Wenn ich in der Mitte des Weges laufe, ist der Boden angenehm weich und die Gefahr am geringsten; teilweise ist die Mitte mit Gras bewachsen.

Nach 700 Metern erreiche ich die asphaltierten Landwirtschaftswege. Der Barfußspaß endet ab hier. Der Asphalt ist unangenehm rau und ich laufe überwiegend am Rande des Feldes im Gras. Zielsicher meide ich die Tretminen der Hunde. Können die nicht auf dem Weg ihr Geschäft machen? Oder ein paar Meter weiter im Feld.

Baustamm am Wegesrand
Baustamm am Wegesrand
Im Bogen ums Feld geht es zurück zum Eulenbach. Am Anfang will ich es nicht übertreiben. Drei Monate Pause haben meiner Kondition nicht gut getan. Nach vielen Jahren des Nicht-Laufens muss ich meinen Atem-Rhythmus wieder finden. Eine kurze Verschnaufpause nutze ich für ein kurzes, kühles Fußbad im Eulenbach. Ein Fotobeweis darf heutzutage natürlich nicht fehlen. Auf dem Rückweg nutze ich die Verschnaufpause um auf einem Baumstamm zu balancieren. Oder umgekehrt: Der Baumstamm bestimmt, dass ich verschnaufen muss.

Fazit

Am Ende war ich 2,2 Kilometer gelaufen. Der hauseigene Barfußpfad ist ganz brauchbar. 350 Meter sind asphaltiert: aber Asphalt lässt sich nie ganz vermeiden. Hier hilft der Feldrand, der mit Vorsicht laufbar ist. Und wenn ich trotz aller Vorsicht eine Tretmine erwische: Der Bach ist nebenan.

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