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Eigentlich fällt es sofort ins Auge, die Bilder sind eine schlechte Fälschung! Am auffälligsten und am wenigsten beachtet sind die falschen Größenverhältnisse. Jeder gute Fotograf müsste sofort erkennen: Die Perspektive stimmt nicht.
Das Größenverhältnis Erde – Flugzeug
Die Flugzeuge sind viel zu groß. Aufklärungssatelliten fliegen in sehr großer Höhe (200 bis 500 Kilometer) verglichen mit einem Flugzeug (10 Kilometer).
Zeit für ein kleines Experiment? Halten Sie ihren Daumen mit ausgestrecktem Arm, der etwas 50 Zentimeter lang sein sollte, einen Zentimeter vor ihren Bildschirm. Betrachten Sie ihren Daumen. Wie viel verdeckt er vom Bildschirm? Kaum mehr als seine eigene Größe. Nun führen sie den Daumen langsam zum Auge bis er den ganzen Bildschirm verdeckt. (Brillenträger sollten jetzt die Brille absetzen.) Wie nahe müssen sie den Daumen an Ihr Auge führen damit Ssie den Bildschirm nur noch am Rande sehen? Sehr nahe, bis auf ein, zwei Zentimeter?
Kampfjets sind zwischen 17 und 20 Meter lang. Das Feld (obige Karte), über das der Kampfjet fliegt, ist nach meiner ersten groben Schätzung ein Kilometer breit und zwei Kilometer tief. Dies ist die übliche Größe der Felder in dieser Gegend. Damit der Kampfjet dieses große Feld so stark (~1.000m) verdecken kann, muss die Kamera sehr nahe am Kampfjet gewesen sein, wie unser kleines Experiment mit dem Daumen gezeigt hat. Bei einem Verhältnis von 1 zu 50 und 10.000 Meter Flughöhe war die Kamera etwa 200 Meter über dem Kampfjet. Je tiefer der Kampfjet flog, desto näher muss der Satellit dem Kampfjet gekommen sein. Das wäre eine Schlagzeile wert: Ein Beinahezusammenstoß zwischen Kampfjet und Satellit.
In dieser Höhe fliegen aber keine Aufklärungssatelliten. Die Luft ist viel zu dicht. Der Satellit würde binnen Sekunden verglühen. Dieses Ergebis lässt sich ohne großen Rechenaufwand erzielen. Selbst wenn das Feld nur 100 Meter mal 200 Meter groß ist, wäre der Satellit nur 2.000 Meter über dem Kampfjet geflogen.
Dies muss auch auch der Verband der russischen Ingenieure erkannt haben. Er stellt richtig, dass das Bild von einem Spionageflugzeug in 14 Kilometern Höhe gemacht wurde. In diesm Fall müsste die Flughöhe der MiG 29 oder SU 27 etwa 13.770 Meter betragen haben. Da Flug MH17 aber 50 Kilometer entfernt ist, kann das Spionageflugzeug die Boing 777 in diesem Fall nicht von oben, sondern nur von der Seite aufgenommen haben.
Mit etwas Suchen habe ich die Position des Kampfjets bei Google Maps ausfindig gemacht: 47,87° N, 37,53°E. Die Entfernungsmessung bei Google bestätigt meine Schätzung (890m x 2.200m). Die abgedeckte Strecke auf der Erdoberfläche beträgt etwa 1.055 Meter bei einem Fehler unter 5%. Eine MiG 29 ist etwa 17,30 Meter lang. Dies ergibt ein Verhältnis von Länge des Objektes zu abgedeckter Erdoberfläche von 1 zu 61. Die Kamera muss sich daher etwa 164 Meter über der MiG 29 befunden haben. Um zehn oder zwanzig Meter lohnt der Streit hier nicht.
Die gleiche Betrachtung für die Boeing 777 (Standort obiger Kartenausschnitt) führt dazu, dass dieses Flugzeug ca. 4.509 Meter der Erdoberfläche abdeckt. Die Boing 777-200er ist 63,70 Meter lang; für die Boing ergibt sich somit ein Verhältnis von 1 zu 71. Die Kamera (egal ob Staellit oder Spionageflugzeug) muss also auch hier nur ca. 141 Meter über Flug MH17 gestanden haben. Da die beiden Objekte (MiG 29 und Boing 777) jedoch einen Abstand von ca. 50 Kilometer zueinander haben, ist dies unmöglich.
Es gibt keine Position, von der eine Kamera, sei es in einem Satellit oder einem Beobachtungsflugzeug, dieses Bild hätte aufgenehmen können. Es ist eine schlechte Fälschung.
Eine analoge Betrachtung mit ähnlichen Ergebnissen findet sich unter Keine Frage des Glaubens bei kosmologelei.
Entfernung zwischen Kampfjet und MH17
Nach diesem Ergebnis lohnt es nicht, das Bild weiter zu untersuchen und sich zu fragen, ob hier eine MiG 29 zu sehen ist oder ob die Boing 777 eine 767 ist. Ich möchte trotzdem noch einen kurzen Realitätscheck anschließen.
Die Entfernung zwischen Kampfjet und MH 17 (Position 48,20°N, 37.98°E) beträgt wie bereits mehrfach erwähnt ungefähr 50 Kilometer. Zwischen Kampfjet und Flugkörper sind es etwa vier Kilometer. In Abhängigkeit vom Geschwindigkeitsüberschuss des Flugkörpers muss der Flugkörper mehrere Kilometer vor der jetzigen Position des Kampfjets ausgelöst worden sein. Auch Flug MH17 war zum Zeitpunkt des Abschusses in einer anderen Position. Je geringer der Geschwindigkeitsüberschuss desto weiter.
Vorhaltewinkel
Der Kampfjet hält genau auf MH 17 zu (Kurs ~045°). Dieses Verhalten ist unlogisch, denn um MH17 (Kurs ~115°) auf dieser Position abzufangen müsste der Pilot einen Vorhaltwinkel (ca. 45° bei Mach 1, 10° bei Mach 4) einkalulieren, wenn er nicht in einer Hundekurve fliegt; aber dazu gleich mehr. Das gleiche Argument gilt für den Flugkörper, dessen Abgastrahl eine gerade Linie zum Kampfjet zieht. Einen Windeinfluss können wir hier außer acht lassen, da in etwa der gleiche Wind auf den Flug MH17 wirken dürfte. Ein nennenswerter Seitenwind wurde hier vom Fälscher überhaupt nicht in Erwägung gezogen.
Einen Vorhaltewinkel gibt es im Moment der Aufnahme nicht. Es muss zum Zeitpunkt des Starts des Flugkörpers aber einen Vorhaltewinkel gegeben haben, denn Flug MH17 war da noch nicht in der jetzigen Position, der Pilot hat daher auf eine künftige Position von Flug MH17, die jetzige, gezielt. Dies ist Unfug und wird kein guter Pilot tun.
Der langsamere Kampfjet hätte einen deutlich größeren Vorhaltewinkel, als der schnelle Flugkörper. Das beide auf der gleichen Geraden in Richtung Boing fliegen ist daher nicht logisch.
Auf der Verlängerung der geraden Linie, die immerhin zwischen Kampfjet und Flugkörper vier Kilometer lang ist, würden beide Flug MH17 verfehlen. In diesem Szenario hätte derr Pilot auf eine falsche Position gezielt udn trotzdem getroffen.
Selbst wenn der Flugkörper mit Mach 4 fliegt, sollte ein Teil seines Abgastrahles hinter dem Kampfjet zu sehen sein und dürfte nicht erst an der Postion des Jets anfangen, der sicher nahe an oder über Mach 1 fliegt.
Als Zielkurve bleibt nur noch eine Hundekurve.
Hundekurve
Bei einer Hundekurve wird immer das Ziel anvisiert. Da sich Flug MH 17 bewegt, würder der Kampfjet und der Flugkörper in eriner Kurve, der Hundekurve hinter dem Flugzeug her fliegen. Im Falle einer Hundekurve wäre die Fluglinie des Flugkörper nicht gerade, sondern gekrümmt. Der deutlich langsamere Kampfjet müsste eine andere, weiter rechts liegende Hundekurve fliegen, als der schnelle Flugkörper. Dennoch bilden Kampfjet, Flugkörper und Flug MH17 eine gerade Linie und der Kampfjet fliegt exakt hinter dem Abgasstrahl des Flugkörper her. Dies passt nicht zur Hundekure. Der Kampjet müsste deutlich rechts vom Abgasstrahl fliegen, der leicht gebogen sein sollte. Also auch diese Erklärung greift nicht.
Aber beide Betrachtungen sind müssig. Bei einer guten Fälschung hätte dies bedacht werden müssen.
Fazit
Das Bild ist eine ziemlich dumme und schlechte Fälschung. (Verschwörungstheoretiker werden sicher weiterhin behaupten, dies Bild sei echt, weil nicht gefälscht sein kann, was nicht gefälscht sein darf.)
Nur wer steckt dahinter? Von einem Geheimdienst darf man eigentlich mehr erwarten. Die Separatisten und Russland haben zwar ein Interesse an dieser Theorie, dass sie diese selbst mit so schlecht gefälschten Beweisen diskreditieren verwundert mich. Aber wer so dumm fälscht, denkt sicher auch sonst nicht weiter.
Gute Nacht
[…] MH17-Abschuss: Spionagebilder sind eine plumpe Fälschung […]