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Es wogt im Internet. Die Sportlerin Ariane Friedrich veröffentlicht den Namen und Wohnort eines angeblichen Absenders einer „schweinischen“ Facebookmail.
Liebe Followers, eben erreichte mich folgende Facebookmail : T. D., wohnhaft in A* schrieb:“ Willst du mal einen schönen Schw*** sehen, Gerade geduscht und frisch rasiert.“
Zusätzlich hat er noch eine Datei mitgeschickt, die ich nicht öffnen werde.
NEIN HERR D., ich möchte weder Ihr Geschlechtsteil,noch die Geschlechtsteile anderer Fans sehen.
Anzeige folgt.
(Abkürzungen von mir , *** von ?)
Hierzu ein paar Anmerkungen. Wenn ich SPAM analysiere, gehe ich immer mit großer Sorgfalt vor, bevor ich einen Namen nennen. Einige haben schon den Hinweis gegeben, dass es sich auch um ein Scherz handelt könnte und das Bild einen frisch frisierten Pudel zeigt. Die Sorgfalt gebietet sich den Anblick – zumindest wenn es kein Pudel ist – anzutun. (Macht die Mail für einige vielleicht witzig, aber nicht besser.) Mein erster Gedanke bei dem Text war: Spam für Schwule oder für Frauen?
E-Mail Absender kann man fälschen. IP-Adressen lassen sich fälschen. MAC-Adressen ebenfalls – und MAC-Adressen werden nicht im IP-Paket übers Internet übertragen. Wenn der Provider den „From“-Eintrag nicht zwangsweise setzt, wie z.B. T-Online, dann kann unter Absender alles mögliche stehen. (Man schaue nur in seinen SPAM-Ordner und wird schnell feststellen, ein häufiger Absender ist die eigene Adresse.)
Bis zu einem gewissen Grad lässt sich auch die Aufzeichnung des Weges einer Mail durchs Internet im Header fälschen. Grundsätzlich kann man ihn nur bis zum letzten vertrauenswürdigen Server zurückverfolgen. Bevor man den Absender einer Mail öffentlich macht, sollte man den Header einer sehr genauen Analyse unterziehen. Diese gibt verlässlich aber selten mehr als den Client oder Server her, von dem die Mail verschickt wurde. (Wer meine Analyse der SPAM Mails verfolgt, wird feststellen, dass ich sehr wenig auf den „From“-Eintrag eingehe, weil er nicht aussagekräftig ist.)
Ich kann die Reaktion von Frau Friedrich zwar nachvollziehen, aber ich vermute, dass sie die Mail nicht genauer analysiert hat – sonst hätte sie zumindest den Anhang geöffnet – und finde die Namensnennung des angeblichen Absenders daher sehr unüberlegt. Angeblich gibt es in A. mehrere T. D. Einen Facebook Account gab es scheinbar – ich darf jedoch keine Informationen ansehen. Die Behauptung, dass es zwei T. D. im Telefonbuch von A. gibt, konnte ich nicht nachvollziehen. Es scheint sehr wenige T. D. zu geben. Aber mehr als einen.
Einen Facebook Accout unter falschen Namen anzulegen ist trivial, es wäre nicht der erste.
Ich hoffe, es finden sich keine selbsternannten Beschützer der einem unschuldigen Träger des Namens T. D. auf nicht legale Art Anstand beibringen möchte. Idioten, die sich dazu berufen fühlen, gibt es ja ausreichend – siehe Emden.
BTW: Auch mir wurde schon mit dem Rechtsanwalt gedroht, weil ich angeblich SPAM versende.
Ich kann mir schon denken, wie genervt man von solchen „Fans“ ist und dann auch mal überreagieren kann. Namensnennung ist vielleicht zu weit gegangen – sie hätte lieber das Bild veröffentlichen sollen.