Nigerian Scam in gutem Deutsch

Warnung: ... gerade in Zeiten wo das Internet gern missbraucht wird
Warnung: … gerade in Zeiten wo das Internet gern missbraucht wird
Wer auf diese Mail herein fällt, ist nun wirklich selber Schuld. Keine Adresse und pauschale Anrede mit „Lieber Freund“, eine eingebaute Warnung vor Betrug im Internet im ersten Satz, ein reicher Mann in der Dritten Welt, leider verstorben und nun sollen Bank, Erben oder Staat um das Geld betrogen werden. Dazu benötigt der Absender nun dringend die Hilfe eines ihm bisher völlig unbekannten Mitztäters. Kurz: Dies ist eine typische Nigerian Scam Mail, auch wenn der angebliche Verstorbenen aus Libyen kommt und das Konto in Südafrika geführt wird.

Den Jahreswechsel 2013/2014 haben die Betrüger noch nicht mitbekommen. XXXX.2013 ist seit gut drei Monaten vorbei. Ansonsten ist die Mail in fehlerfreiem Deutsch abgefasst, auch Umlaute kennt unser Verfasser – wer noch einen Fehler findet, darf ihn behalten.

Wenigstens in folgendem Punkt sind die Betrüger grundehrlich. Unter der Erklärung zum Nigerian Scam findet sich bei WikiPedia dieser Satz:

Die Opfer dieser Betrügereien werden von den Betrügern als „Mugu“ bezeichnet, das Wort für „Vollidiot“ im Nigerianischen Pidgin.
Quelle: WikiPedia

Mein KMail schließt aus dem Content-Type: text/plain; charset=“Windows-1251″ auf einen kyrillischen Zeichensatz. Der Schreiber des Programmes dieser SPAM Mail dürfte daher im russischen oder bulgarischem Sprachraum zu Hause sein, auch wenn den Text ein Muttersprachler verfasst hat. Vielleicht nutzt auch nur ein Deutscher eine russische Software. Obwohl in der Mail deutsche Umlaute korrekt verwendet werden, führt dies zu einer sehr auffälligen Umsetzung der Umlaute in kyrillische Zeichen.

Hallo mein Freund

es wird Sie überraschen, dass Sie per Mail und über das Internet kontaktiert werden, gerade in Zeiten wo das Internet gern missbraucht wird.
Mein Name ist Rein De Jong, ich arbeite für die Finanz- Währungs– Kontrolle der Republik Südafrika.Unter anderem ist meine Abteilung für die jährliche Abschlussprüfung aller Fremdwährungskonten zuständig.
Während unserer letzten jährliche Revision diverser Bankkonten, fand meine zuständige Abteilung ein ruhendes Konto mit einer Summe von 12.500.000,00 US Dollar. Diese wurden durch einen Mr. Mohameed Al- Mubarak einem libyschen Staatsbürger hinterlegt. Da diese Summe enorm ist haben wir umfangreiche Untersuchungen angestrengt und herausgefunden, dass Mr. Al-Mubarak während des Bürgerkriegs gegen das Gaddafi Regime ums Leben gekommen ist.

Weiterhin ergaben unsere Untersuchungen, dass der Verstorbene keine Hinterbliebenen und Begünstigten im testamentarischen Sinne benannt hat. Das Konto ruht somit und nach dem Gesetzen unseres Landes hat das südafrikanische Finanzministerium das Recht, diese Konten zu schließen und die Beträge dem Finanzhaushalt der Republik Südafrika zufließen zu lassen.Jedoch existiert auch die Möglichkeit, einen Nachtragsbegünstigten zu benennen und so einen Verfall des Vermögens zu verhindern.
Wir haben daher die Möglichkeit, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, Sie hier zu benennen.
Ich selbst sehe zudem die Möglichkeit Ihnen vorab aufzuzeigen , dass ich Sie in unserem Hause als Nachtragsbegünstigten avisiert habe und das ruhende Fond/ Depotkonto kann dann auf Sie übertragen werden.
Sollte der Vorschlag Ihr Interesse gefunden haben so bitte ich Sie mich mit folgenden Daten zu kontaktieren:
Name, Geburtsdatum, Adresse, Beruf, Kontakt Telefonnummer.

Diese Daten würden es mir ermöglichen, Sie als Nachtragserben zu benennen. Zudem kann ich Sie über den Fortgang der Übertragung des Fonddepot und dem dazugehörigen Konto unterrichten.

Der gesamte Vorgang ist sehr komplex und daher wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie entsprechend sehr zeitnah reagieren könnte, da das südafrikanische Gesetz den Verfall des Kontos zum XXXX.2013 vorsieht.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kurzfristig unter, reinjong@mail.com

meine freundlichen Grüßen
Rein De Jong