Das RKI veröffentlicht regelmäßig die Testungen und Positivrate der PCR-Test-Ergebnisse der Labore. Regelmäßig taucht dann die Frage der Untertestung der Kinder bei Twitter oder Facebook auf. Je nach Meinung wird eine Unter- oder Übertestung diagnostiziert. Letztere ist eher selten ist, es wird nur die Untertestung abgestritten.
Stellt sich die Frage: Was ist Untertestung?
Wer hat nun Recht? Die Verfechter der Untertestung oder die anderen. Dazu müssten wir wissen, was der eine oder andere unter „Untertestung“ versteht. Irgendwo wird es doch definiert sein, wenn viele drüber reden.
Update 10.10.2020: Bei der Betrachtung der Kalenderwochen hatte meine SQL Abfrage einen kleinen Fehler. Ich habe die Wochen mit einem Sonntag begonnen und bei Null angefangen zu zählen. Die 27. Kw war also in den Betrachtungen die 28. Kw. Aus Fehlern kann man lernen, und so hat dieser Fehler zu weiteren Einsichten geführt. Ich habe den Artikel korrigiert und die Betrachtungen ergänzt.
Es ist nicht einfach, die Entwicklung der CoViD-19 Fallzahlen für DE vorherzusagen. Zum einen schwanken die Zahlen von Tag zu Tag stark, zum anderen sind sie vom Wochentag abhängig. Zum anderen sind sie vor bestimmten Ereignissen abhängig. So wurden in der Urlaubszeit mehr Menschen angesteckt, als danach. Im Herbst wird wieder mit der Zunahme der Infektionen gerechnet.
Überblick
Schauen wir zuerst in den Verlauf der Fallzahlen seit den ersten Fällen am 24.02.2020 in Deutschland.
Fallzahlen DE vom 24.02. bis 08.10.2020
Sonntag ist in der Regel der Tag mit den niedrigsten Meldungen/Erkrankungen (im Diagramm rot). Stabiler als die täglichen Werte sind Wochenwerte oder gleitende Mittelwerte.
Epidemiologischer Modelle wird ein annähernd exponentielles Wachstum zu Beginn einer Krankheitsausbreitung angenommen. Aufgrund der sehr kleinen Zahl Infizierter im Vergleich zur Bevölkerung (~0,4%) ist diese Annahme für Deutschland derzeit hinreichend genau.
Prognose A
Zuerst wollen wir die Hypothese des exponentielle Wachstums anhand der Anfangsphase prüfen. Dazu führen wir eine lineare Regressionsanalyse auf den Logarithmus der Fallzahlen des Zeitraumes 07. bis 27.03.2020 durch. Das Ergebnis extrapolieren bis zum 03.04.2020, also eine Woche voraus.
Regressionsanalyse und Prognose A
Das Diagramm zeigt, dass die Fallzahlen innerhalb des 95%-Vertrauensintervalls [CI 95%] verlaufen, aber am 27.03. zur Seite ausbrechen. Die Ursache ist klar: Wir haben am 23.03. Maßnahmen ergriffen, die die Infektionen reduziert haben. Bis zum 27.03. stimmt unsere Annahme des exponentielle Wachstums. Das lag zwischen 17% und 23%.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt die kumulativen Corona-Fallzahlen in einer Excel-Tabelle bereit. Sonderlich schön ist die Tabelle nicht, aber sie liefert die Daten.
Auf dem Blatt „Fälle-Todesfälle-gesamt“ sind die Fälle und Todesfälle nach Tagen in Zeilen aufgeführt. Die anderen Blätter enthalten Daten der Bundesländer, die hier nicht interessieren.
Für eigene Auswertungen möchte ich die Tabelle herunterladen und in eine SQL-Datenbank (MariaDB) importieren. Die anschließende Auswertung erfolgt mittels R Script.
Unter der reißerischen Schlagzeile Versuchsreihe für „Österreich ist frei“ Sachverständiger beweist live: CO2-Werte unter Masken gesundheitsschädlich behauptet der Wochenblick, dass unter drei verschiedenen Masken der CO2-Gehalt zwischen 3 und 5% liegt und gesundheitsschädliche Grenzwerte überschritten werden.
Die Werte wurden gerichtlich beeideten Sachverständigen Ing. Dr. Helmut Traindl gemessen.
Diese Behauptung, insbesondere die Gesundheitsgefährdung, wollen wir prüfen. Dabei gehe ich über die Übertreibungen im Artikel bewusst hinweg, da sich schon vorher als haltlos erweisen werden.
Abstrakt
Kurzfassung:
Eine Maske ist weniger gesundheitsschädlich als Schnorcheln.
In einem einstündigen Selbstversuch mit einer zweilagigen Maske ließ sich nicht nachweisen, dass der Blutsauerstoffgehalt durch Tragen der Maske sinkt.
Was ist an der Behauptung dran?
Um dies zu beantworten, müssen wir zwei Dinge unterscheiden: Die Messwerte und die Feststellung der Gesundheitsschädlichkeit.
Zuerst betrachten wir die Frage: Sind die Messwerte plausibel?
Da oft behauptet wird, Masken würden gar nicht gegen COVID-19 helfen, hier ein kleines Video. Tatsächlich lässt sich eine Kerze mit Maske ausblasen. Allerdings muss die Distanz zwischen Maske und Kerze recht klein sein.
Nun darf sich jeder ausrechnen, wie weit Tröpfchen und Aerosole durch eine Maske geschleudert werden.
Zwei Nachrichten stehen zur Zeit zur Auswahl: „Gestern stieg die Zahl der Fälle wieder (gegenüber dem Vortag)“ oder „Gestern sank die Zahl der Fälle wieder“. Sonderlich sinnvoll sind diese Vergleiche nicht. Die Zahl der Erkrankten und Gestorbenen ist nicht über die Wochentage gleich verteilt.
Das RKI hat einen neuen Wochenbericht zu den Testungen herausgegeben. Daher habe ich meine Daten aktualisiert und um die Zahl der Neu-Infizierten pro Woche erweitert. Für diese Zahlen habe ich nicht das RKI al Quelle genutzt, sondern die Tabellen der John Hopkins University auf GitHub.
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